Skillstraining auf der Basis von Dialektisch Behavioraler Therapie (DBT)
Skillstraining, in Anlehnung an das „Interaktive Skillstraining für Borderline-Patienten“ (Bohus & Wolf-Arehult, 2018), eignet sich für Patientinnen und Patienten mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung und anderen Störungsbildern, bei denen die Affekt- und Emotionsregulation eine Rolle spielen. Beispielsweise sind dies histrionische Persönlichkeitsstörungen, antisoziale Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, posttraumatische Belastungsreaktionen, Störungen der Aufmerksamkeit und Hyperaktivität, Störungen der Impulskontrolle sowie Probleme mit Drogen und Alkohol. Die Didaktik wird entsprechend angepasst und berücksichtigt die störungsspezifischen, psychoedukativen Komponenten. Patientinnen und Patienten erhalten Informationen über das theoretische Wissen sowie die Anwendung der Skills zur Verhinderung von dysfunktionalem Erleben und Verhalten. Der Erfolg dieser Therapie basiert auf Lernprozessen und wiederholten Verhaltensexperimenten.
Spezifische Techniken der Dialektisch Behavioralen Therapie (kurz DBT) werden in den Therapien angewandt und umgesetzt. Schwerpunkte sind u.a. das Validieren, die Arbeit am Commitment der Patientinnen und Patienten sowie das Kontingenzmanagement. Der Begriff des Skillslabeling wird erklärt und die Umsetzung in den Therapieeinheiten geübt:
- Patientinnen und Patienten erlernen das Wahrnehmen von Frühwarnzeichen.
- Patientinnen und Patienten erlernen Fertigkeiten (Skills).
- In den Skillsgruppen wird das Wissen theoretisch vermittelt und später im Alltag trainiert.
Das Skillstraining beinhaltet fünf Module, die im Verlauf des Trainings laufend zum Tragen kommen:
- Achtsamkeit
- Stresstoleranz
- Umgang mit Gefühlen
- zwischenmenschliche Fertigkeiten
- Selbstwert
Die Vermittlung der Skills erfolgt dabei strukturiert in vier Schritten:
- Schritt: Vermittlung von theoretischem Wissen
- Schritt: individuelle Anpassung des Skills
- Schritt: Übungen mit den Skills unter Non-Stress-Bedingungen
- Schritt: Einsatz der Skills als zielförderndes Alternativverhalten
Das Skillstraining ist über die Dauer eines Jahres geplant und umfasst 40 Therapieeinheiten:
- • Einführung, Gruppenregeln usw.: 2 Einheiten
- • Hintergründe, Fakten: 2 Einheiten
- • Einführung Achtsamkeit: 2 Einheiten
- • Stresstoleranz: 4 Einheiten und 1 Einheit Achtsamkeit
- • Emotionsregulation: 14 Einheitenund 1 Einheit Achtsamkeit
- • zwischenmenschliche Fertigkeiten: 8 Einheiten
- • Selbstwert: 6 Einheiten
Diese Struktur bedeutet in der Konsequenz, das die Teilnehmer stets das gesamte Skillstraining durchlaufen sollten, ein "Quereinstieg" ist, ebenso wie bei den Angeboten Gruppentraining Sozialer Kompetenzen und Kommunikationstraining nicht möglich. Über den nächsten Kurs zum Skillstraining geben wir Ihnen auf Nachfrage gerne Auskunft.
Die Teilnahme am Skillstraining ist bei uns eine Kassenleistung, Sie benötigen eine Heilmittelverordnung über „psychisch-funktionelle Gruppenbehandlung als Belastungserprobung“, so dass für Sie lediglich die gesetzliche Zuzahlung für ergotherapeutische Behandlungen anfällt. Sind Sie von den Zuzahlungen befreit, ist dieses Therapieangebot für Sie ohne Kosten verbunden.