Kommunikationstraining

Kommunikationstraining für Patientinnen und Patienten mit psychischer Beeinträchtigung

Wertschätzende Kommunikation spielt im Alltag von Menschen eine maßgebliche Rolle. Im Laufe des Lebens werden Kenntnisse und Fertigkeiten der Kommunikation vermittelt und erworben und bilden somit eine Basis. Für Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen stellt die Kommunikation allgemein häufig eine besondere Herausforderung dar, auf die sie sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen. Im Alltag mit ihren Mitmenschen kommen spezielle Frage- und Problemstellungen auf. Beispielsweise beklagen Patientinnen und Patienten den Verlust von alltäglichen Fertigkeiten und Funktionen, den Verlust finanzieller Sicherheit und sozialer Stellung, die Perspektivlosigkeit und Beziehungsprobleme oder beklagen auch den nun veränderten Umgang mit Familienangehörigen. In die Bewältigung solch schwieriger Situationen spielen das Selbstwertverständnis sowie die eigene Haltung, die gegenüber den Mitmenschen eingenommen wird, hinein. Ein erfolgreicher Umgang mit diffizilen Situationen ist für die Patientinnen und Patienten im Hinblick auf deren psychische Gesundheit notwendig.

Ziel der Patientenschulung in Kommunikation ist es, in zwischenmenschlichen Situationen intuitiv bestmöglich handeln zu können. Das implizite Wissen wird im Handeln und Denken der Menschen meist als vorhanden angenommen und sollte flexibel genutzt werden können.

Themen der Kommunikationsschulung sind:

  • Kommunikationsmodelle und ihre Anwendung in der Praxis
  • Schwierige Kommunikationsmuster erkennen und unterbrechen
  • „Gewinnende Kommunikationstechniken“ für die interpersonelle Interaktion und Beziehung
  • Schwierige Situationen im Alltag

Das Kommunikationstraining ist gekennzeichnet durch eine strukturierte Vorgehensweise. Es gliedert sich daher in folgende Module:

  1. Grundlagen zur Kommunikation: kommunikative Wahrnehmung und allgemeine Kommunikationsmodelle
  2. Kommunikations-Methoden zur Anwendung in der Praxis: bewertungsfreies Wahrnehmen und Konfliktmanagement
  3. Interaktionen im Plenum sowie in Kleingruppen (u.a. mit Hilfe der Transaktionsanalyse)
  4. Vertiefung der Transfermöglichkeiten von der Theorie in die Praxis: Üben des selbstsicheren Verhaltens in der Beziehung

Die strukturierte Vorgehensweise zeigt sich auch in einem klar festgelegten Zeitplan:

  • Grundkenntnisse der Kommunikation, Reflexionsaufgaben, Partner- und Gruppenarbeit: 3 Einheiten
  • Grundkenntnisse über die bewertungsfreie Wahrnehmung sowie die emotionale Kompetenz; Handlungsanleitungen zu Konfliktgesprächen; Fallanalysen in Partner- und Gruppenarbeit: 2 Einheiten
  • Inhalte der Transaktionsanalyse; Fallbeispiele: 3 Einheiten
  • Situationstyp „Beziehung“; selbstsicheres Verhalten in Beziehungen; Rollenspielsituationen: 2 Einheiten

Diese Struktur bedeutet in der Konsequenz, das die Teilnehmer stets das gesamte Kommunikationstraining durchlaufen sollten, ein "Quereinstieg" ist, ebenso wie bei den Angeboten Gruppentraining Sozialer Kompetenzen und Skillstraining nicht möglich. Über den nächsten Kurs zum Kommunikationstraining geben wir Ihnen auf Nachfrage gerne Auskunft.

Wichtig ist im Rahmen der Ergotherapie immer auch der therapeutische Nutzen der jeweiligen Maßnahme. Im Falle des Kommunikationstrainings zeigt sich der Nutzen u.a. in der Verbesserung der folgenden Gebiete:

  • gute Lösungen finden – insbesondere für die eigene Gesundheit und Motivation
  • eigene Kompetenzen erhöhen
  • Gespräche souverän meistern
  • sicherer mit anspruchsvollen Themen umgehen

Die Teilnahme am Kommunikationstraining ist bei uns eine Kassenleistung, Sie benötigen eine Heilmittelverordnung über „psychisch-funktionelle Gruppenbehandlung als Belastungserprobung“, so dass für Sie lediglich die gesetzliche Zuzahlung für ergotherapeutische Behandlungen anfällt. Sind Sie von den Zuzahlungen befreit, ist dieses Therapieangebot für Sie ohne Kosten verbunden.