Sensorische Integrationstherapie

Viele Kinder fallen auf durch unruhiges Verhalten („Zappelphilipp“) und Schwierigkeiten im (Schul-) Alltag auf. Meist handelt es sich hierbei um Symptome einer Wahrnehmungsverarbeitungsstörung. Dabei werden die Eindrücke des Kindes im Gehirn nicht richtig verarbeitet oder zugeordnet. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben.

Die sensorische Integrationstherapie (SI-Therapie) setzt hier an, indem sie Grundbausteine für eine gesunde und altersentsprechende Entwicklung legt.

Grundprinzipien der SI-Therapie nach A. Jean Ayres:

  • Ressourcenorientierung: Die Stärken und Fähigkeiten des Kindes stehen im Mittelpunkt der Behandlung („Fördern und Fordern“).
  • Motivation: Die innere Motivation des Kindes ist der Hauptantrieb für jede Behandlung.
  • Prädikatorenbehandlung: Das Kind erarbeitet in Begleitung des Therapeuten die Grundlagen einer gesunden Wahrnehmung.
  • Ganzheitlichkeit: Die Behandlung schließt Eltern, das soziale Umfeld und die Umwelt des Kindes mit ein.
  • Zielorientierte Therapie: Durch eine genaue Befundung werden individuelle Ziele für jedes Kind aufgestellt.

Beispiele für Ziele der SI-Therapie können sein:

  • Verbesserte Hand-Augen-Koordination
  • Verbesserte Bewegungskoordination
  • Sprach- und Kommunikationsverbesserung
  • Verbesserte Selbstwahrnehmung
  • Bewusstsein über die Wirkung eigenen Handelns

Die Behandlung findet in spielerischer Umgebung statt. Hierzu werden bei Bedarf auch Klettermöglichkeiten, aufgehängte Spielgeräte, Matten, Trampolin und Hängematte genutzt. Medien mit hohem Aufforderungscharakter (z.B. bunte Bausteine, Bälle) fördern dabei die Therapiemotivation des Kindes. Je nach Förderungsbedarf werden spezielle Anforderungssituationen geschaffen, die sich das Kind spielerisch erarbeitet.

Damit der Körper die gezielt gesetzten Reize zu verarbeiten weiß, benötigt es Regelmäßigkeit, um einen Therapiefortschritt dauerhaft zu festigen. Hier setzt die Elternarbeit als wesentlicher Bestandteil der SI-Therapie ein. Gemeinsam werden zwischen Eltern, Kind und Therapeuten Aufgaben für zuhause erarbeitet und besprochen.

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